Das ging ja einfach, wie man in die EU hineinkommt. Etwas später gab es aber dann
doch noch eine Straßenkontrolle incl. Paß zeigen.
Mein Ziel hier in Französisch Guyana war das Spacecenter der ESA in Kourou.
Hotels gab es ab 170 Euro/Nacht, also wieder Couchsurfen für 15. Allerdings war die
Couch diesmal nur eine Hängematte auf einem kleinen abgeteilten Stück der Veranda.
Im Haus konnte ich aber wie gewohnt alles benutzen. Warum ich kein Foto gemacht
habe... irgendwie vergessen.
Durch intensive Recherchen habe ich zum Glück erfahren, daß man sich 2 Tage
vorher telefonisch oder per Mail anmelden muß.
Leider ist die gesamte Führung typisch “Grande Nation” nur in französischer Sprache.
Als Alibi gibt es eine !!! englisch sprachige Tour im Monat.
Busse und Taxen gibt es
nicht in Kourou, aber es sind
nur 5 Km von meiner
Unterkunft zu laufen.
Incl. Regenguß natürlich !
Und dann steht sie da, die
Ariane 5 als Modell.
Hatte ich mir eigentlich
sehr viel größer vorgestellt,
ist aber wohl Originalgröße.
Ich hatte noch Zeit bis zur Führung und so gehe ich zuerst in’s Museum. Das war aber
leider sehr enttäuschend. Bunt wie im Saturn Elektromarkt mit wenig Informationen.
Total überladen.
Modell des Weltraumteleskops “Newten”
im Maßstab 1 : 4.
Ein Satelit im Inneren der
Rakete.
“Komplektetag bei der NVA.”
Also nicht alles aus der Tube !
Na ja, abgehakt. Hat nur 4 Euro gekostet, die anschließende Führung von 3 Stunden,
war übrigens kostenlos.
Endlich ging es mit dem Bus los.
Erste Station ist die “Sojus”
Abschußrampe.
Richtig gelesen, die russische Sojus.
Als zuverlässige und mit über 850 Starts
wird sie häufiger von den Europäern gebucht.
Wenn sie von hier und nicht von
Baikonur gestartet wird, kann sie
einiges mehr an Nutzlast befördern.
Der Grund ist, in Äquatornähe bekommt
sie durch die Erdrotation mehr Schwung.
Zum Start wird der Montageturm
etwa 80m zurückgefahren und los geht’s.
Anmerkung:
Ab und zu konnte ich einer der beiden
Begleiterinnen meine Fragen auf englisch
stellen.
Hier der Startplatz der kleineren “VEGA” Transportrakete der ESA.
Bei der Ariane 5, sieht die Sache
schon etwas anders aus.
Die Einzelteile kommen aus
Europa mit dem Schiff, werden per
LKW hierher gefahren und dann
in der linken Halle vormontiert
und aufgerichtet.
Anschließend wird die Rakete
senkrecht in den rechten Turm
gefahren und die Booster werden
montiert.
Dies dauert ca. 4 -5 Wochen.
Zum Schluß geht es ungefähr 1 Km zum
nächsten Montageturm direkt am Startplatz.
Dort wird die Spitze mit der Fracht, sowie die empfindliche Elektronik eingebaut.
Dauert nocheinmal ca. 2 Wochen.
Der schlanke Turm rechts ist ein Wasserturm. Beim Start werden 30 Kubikmeter
Wasser/Sekunde in die Rampe gedrückt. Nur zum Teil wegen der Kühlung.
Der Hauptgrund ist die Dämpfung der Vibration. Sie würde sonst die Elektronik
und die Satelliten zerstören.
Dies ist leider nur ein Archivbild. Den letzten Start am 5. Mai
habe ich leider nicht geschafft.